• Glossar

Fachbegriffe V

Vorrakel

Während beim Drucken von Hand lediglich eine Rakel, die sogenannte Handrakel erforderlich ist, sind es beim Maschinendruck zwei: erstens die Vorrakel sowie zweitens die eigentliche Druckrakel.
Bei der Vorrakel handelt es sich um ein Metallblech, mit welchem vor dem Drucken die Druckfarbe gleichmäßig über das Sieb verteilt wird, wodurch die offenen Maschen der Schablone mit dieser gefüllt werden. Dieser Vorgang wird als Fluten bezeichnet.

Volltondichte

Bei der Volltondichte handelt es sich um ein Maß für die Farbschichtdicke und die relative Farbsättigung im Offsetdruck. Sie wird mit DV abgekürzt, was für „Dichte Vollton“ steht. Hinter einem Vollton verbirgt sich ein deckender Farbauftrag, der nicht gerastert ist.
Das Erreichen einer optimalen Volltondichte ist von verschiedenen Faktoren abhängig, beispielsweise der Papierqualität sowie der Luftfeuchtigkeit. Diese machen einen unterschiedlich starken Farbauftrag erforderlich. Die Volltondichte kann mithilfe eines Densitometers gemessen und der Tonwertzuwachs mit den Soll-Werten verglichen werden. Für diesen Kontrollschritt befindet sich auf jedem Druckbogen am Rand ein Messstreifen mit kleinen Quadraten der genutzten Farben, einmal vollflächig und in bestimmten Rasterstufen. Manuell oder computergesteuert lässt sich die Druckmaschine bzw. deren Einstellungen dann optimieren, um einen veränderten Farbauftrag zu erhalten.

Viskosität

Die Viskosität zählt zu den rheologischen Eigenschaften. Der Begriff bezeichnet den Grad der Zähflüssigkeit eines Stoffes bzw. eines Fluids. Er ist auf den Saft der Beeren der Misteln zurückzuführen, welcher sehr zähflüssig ist und aus dem der sogenannte Vogelleim hergestellt wurde. Aus dem lateinischen Namen der Misteln (Viscum) wurde „viskos“ hergeleitet und damit die klebrige, zähe Eigenschaft des Vogelleims beschrieben. Ist die Viskosität eines Stoffes sehr hoch, lässt sich dieser als wenig fließfähig und dickflüssig bezeichnen; umgekehrt als fließfähiger und dünnflüssiger bei abnehmender Viskosität. Unter gleichen Bedingungen fließt Letztgenannter demnach schneller.

Vierfarbendruck

Beim Vierfarbendruck handelt es sich um eine Technik, die in allen modernen Druckverfahren Anwendung findet, wenn farbige Abbildungen erstellt werden sollen. Dabei kommen die Farben Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb im Rahmen einer subtraktiven Farbmischung zum Einsatz. Die vier Grundfarben sind nach ISO 2846 und ISO 12647 als Farbskala genormt, wobei diese ISO-Skala europaweit auch als Euroskala bekannt ist.

Auch wenn Magenta, Gelb und Cyan als Idealfarben generell ausreichend wären, ist Schwarz erforderlich, um ein Tiefschwarz zu bekommen. Ohne ergäbe sich lediglich ein dunkelbraunes Schwarz. Dies ist physikalisch bedingt. Das auf Farbruß basierende Schwarz wird als vierte Druckfarbe mit „K“ bezeichnet, was für „Key“ bzw. „Schlüssel“ steht. Schwarz ist als Schlüssel für den farblichen Kontrast anzusehen. Im Deutschen ist daher fachspezifisch auch die Deutung „Kontrast“ geläufig. Aus den vier Kürzeln ergibt sich für das Farbsystem die Bezeichnung CMYK-Farbmodell.

Verzögerer

Sogenannte „Verzögerer“ kommen bei Lösemittelfarben zum Einsatz. Sie verdunsten langsam und sorgen dafür, dass, werden beispielsweise feine Linien gedruckt, die Farbe in den Öffnungen des Siebs nicht eintrocknen und diese verstopfen. Seitens des Siebdruckers erfordert es Erfahrung, die Farbe mit Verdünner oder Verzögerer zu optimieren bzw. druckfertig zu machen. Ist diese zu stark verdünnt, schmiert diese, was einen randscharfen Druck unmöglich macht. Ist die Farbe zu dickflüssig verschlechtert sich dadurch ebenfalls deren Druckverhalten. Verzögerer kommen bei Lösemittelfarben zum Einsatz.

Veredelungstechnik

Der Begriff „Veredelungstechnik“ umfasst verschiedene Varianten der Veredelung, die in erster Linie darauf abzielen, den ästhetischen Mehrwert eines Produkts zu erhöhen. Diesbezüglich werden die folgenden vier Kategorien unterschieden, welche sich wiederum weiter untergliedern lassen: Veredeln durch Beschichten, Fügen, Umformen und durch Trennen. Der im Rahmen dieses Glossars vorrangig thematisierte Aspekt der Druckveredelung ist im Bereich „Veredeln durch Beschichten“ einzuordnen. Darüber hinaus gehört das „Veredeln durch Umformen“, welches verschiedene Prägeverfahren umfasst, in das breite Produktionsspektrum von Effekt Grafik.

Variable Punktdichte

Die variable Punktdichte ist ein Rasterdruckverfahren, welches im Digitaldruck verwendet wird. Die Bildauflösung wird durch Variation der für jeden Rasterpunkt aufgebrachten Druckfarben oder Tonermenge erhöht.