• Glossar

Fachbegriffe S

Strukturprägen

Werden beim Prägen mit entsprechend gravierten Prägewerkzeug bzw. -stempel Strukturen übertragen, liegt das Prägeverfahren des Strukturprägens vor. Dabei liegen die rasterartigen und die übrigen, planen Oberflächenteile auf unterschiedlichen Ebenen. Daraus resultieren in Abhängigkeit von der Betrachtungs- sowie der Beleuchtungsrichtung verschiedene Glanz-Matt-Kontraste, wobei die planen Teile das Licht reflektieren, die Strukturteile dieses streuen.
Strukturprägungs- und Micro-Embossing-Resultate scheinen sich auf den ersten Blick zu ähneln. Der Unterschied liegt darin, dass bei der Strukturpägung nicht, wie beim Micro-Embossing der Fall, nur die farbgebende Folie, sondern auch der Bedruckstoff geprägt bzw. strukturiert wird. Eine Strukturprägung ist generell auch ohne Folie möglich.
Als Gegendruckform kommt hier meist eine Patrize, lediglich in seltenen Fällen ein elastischer Aufzug zum Einsatz.

Strukturlacke

Werden beim Siebdruck Strukturlacke eingesetzt, fällt dies in den Bereich der Druckveredelung. Bei diesen handelt es sich um sogenannte Veredelungslacke, die den Charakter einer überdruckten Information verändern. Dies resultiert daraus, dass diese dann auch haptisch fühlbar ist. Neben dem Ziel der nachträglich veränderten Oberflächenstruktur kommen Strukturlacke auch dann zum Einsatz, wenn blendfreie Einstellungen, beispielsweise bei Tachometerscheiben oder Skalen, erforderlich sind. Die erzielbaren Effekte variieren in einem breiten Spektrum von transparent/grob bis milchig/fein.
Primär werden UV-härtende Lacke genutzt, da diese wegen ihrer nahezu kratzbeständigen, harten Oberflächen überzeugen. Diese lassen sich allerdings nur dann einsetzen, wenn es sich bei dem Druckträger um ein nicht oder lediglich um ein im geringen Ausmaß verformtes Teil handelt. Soll dieses anschließend tiefgezogen oder verformt werden, empfiehlt es sich lösemittelbasierte Lacke zu nutzen.

Spiegelsilber

Spiegelsilber lässt sich im Bereich des Siebdrucks verwenden und kann, beispielsweise neben Glitter, Nachleuchtfarben oder Strukturlacken, der Druckveredelung zugeordnet werden. Lösemittelbasiertes Spiegelsilber wird auf transparenten Materialien hinterdruckt. Dabei kann es sich u. a. um PET, PVC, Glas oder Acrylglas handeln. Bei dem nahezu vollen Spiegelglanz handelt es sich um einen Pigmenteffekt. Dieser wird durch das Aufbringen bzw. den Druck einer ganzflächigen Sperrschicht optimiert.

Siebfüller

Beim Siebfüller handelt es sich um eine Flüssigkeit, die das Gewebe bzw. dessen Maschen dort verstopft, wo keine Farbe aufgetragen werden soll.

Siebdruckschablonen

Beim Siebdruck kommen verschiedenartige Schablonen zum Einsatz, die sich in „Am-Gewebe-Schablonen“ und „Im-Gewebe-Schablonen“ unterteilen lassen. Bei „Am-Gewebe-Schablonen“ tritt eine relativ geringe Verankerung mit dem Gewebe auf, woraus eine geringe Auflagenbeständigkeit resultiert. Dies ist u. a. bei Indirektschablonen der Fall. Schablonen, bei denen beispielsweise beidseitig eine Kopierschicht aufgetragen wird, werden aufgrund der höheren Haftung im Gewebe demgegenüber als „Im-Gewebe-Schablonen“ bezeichnet.

Siebdruckrahmen

Für die Herstellung von Siebdruckrahmen kommt vor allem Aluminium, teilweise auch Stahl und Holz zum Einsatz. Die Rahmen werden straff mit dem Gewebe bespannt, wobei die Gewebespannung mit der eines Tennisschlägers vergleichbar ist. Letztgenannte Material-Variante findet lediglich noch im Hobby-Bereich Einsatz. Dies liegt darin begründet, dass sich Holzrahmen bei Feuchtigkeit verziehen und generell wenig Stabilität aufweisen. Aluminiumrahmen weisen gegenüber Stahlrahmen den Vorteil eines geringeren Gewichts auf. Außerdem sind sie rostfrei. Stahlrahmen kommen dennoch zum Einsatz, wenn das Druckbild frei von Verzug zu sein hat. Dies ist beispielswiese bei speziellen Siebdruckanwendungen im industriellen Bereich gefordert, bei denen ein hohes Maß an Dimensionsstabilität von Nöten ist.
Die Siebdruckrahmen müssen in ihrer Größe das Druckbild überragen, damit ringsum die Schablone ausreichend Raum besteht, um einen sauberen Ausdruck des Druckbilds zu gewährleisten. Je nach der Größe der Rahmen sowie der Druckaufgabe lassen sich die Siebrahmenprofile bzw. die Rahmenquerschnitte durch unterschiedliche Dimensionen charakterisieren. Je kleiner der Rahmen, desto kleiner und dünner kann auch das Rahmenprofil ausfallen. Umgekehrt liegt bei einem großen Rahmen mit dickem Profil die Dimensionierung darin begründet, dass der Rahmen der hohen Spannung des Gewebes standhalten und damit einer Verformung entgegenwirken muss.
Mit der Verformung des Siebdruckrahmens ist ein Abfall der Spannung des Gewebes verbunden, woraus sich folgende Druckprobleme ergeben können:
Beim Mehrfarbendruck treten sogenannte Passerprobleme auf, wenn die eingesetzten Druckrahmen unterschiedliche Gewebespannungen aufweisen.
Mit dem Verzug des Druckbildes ist ein nicht-passgenaues Resultat des Drucks verbunden.
Der Druckvorgang lässt sich bei verzogenem Rahmen dadurch charakterisieren, dass sich das Gewebe hinter der Rakel schlecht auslösen lässt. Es wird von „Wolkenbildung“ in der Farbfläche gesprochen.

Siebdruckgewebe

Beim Siebdruck kommen spezielle Gewebe zum Einsatz. Diese weisen unterschiedliche Feinheiten auf. Vorteilhaft stellt sich beim Siebdruckverfahren dar, dass der Farbauftrag – je nach Gewebefeinheit – variabel und es möglich ist, viele verschiedenartige Farbsysteme (Farbsorten) zu verdrucken. Ein hoher Farbauftrag ergibt sich beispielsweise aus der geringen Siebfeinheit eines Gewebes. Raster oder feine Linien lassen sich damit jedoch nicht drucken. Das grobe Gewebe kann die feinen Schablonenelemente nicht oder nicht ausreichend verankern. Sind umgekehrt feine Details erforderlich, setzt dies Gewebe mit einem hohen Feinheitsgrad voraus. Weltweit sind lediglich wenige Hersteller zu finden, deren Spezialisierung die Herstellung von Siebdruckgeweben darstellt. Bei diesem Weben handelt es sich um einen äußert anspruchsvollen Prozess – das Gewebe bzw. dessen Maschenöffnungen müssen sehr gleichmäßig ausfallen.